Amethyst

Amethyst

Amethyst ist eine transparente violette Quarzsorte die klare Kristalle hervorbringt, meist als sechseitige Prismen. Davon abzugrenzen ist Amethystquarz, der eine derbe und nicht von Kristallflächen begrenzte, häufig mit milchigen Quarzeinlagerungen gebänderte Ausbildung von Amethyst ist.
 
Name
Der Name stammt aus der überregionalen Gemeinsprache der Antike, dem griechischen Koine. Amethystos ist zusammengesetzt aus a- für "nicht" und methysko / methyo für "Nebel / berauscht".
Er wurde auch Stechapfelstein genannt, was auf die Farbähnlichkeit der Blüte des Stechapfels und Amethyst zurückgeführt wird.
 
Farbe
Amethyst ist von violettem Farbton mit einer Bandbreite von hellem, leicht rosafarben Flieder bis hin zu einem sehr dunklen Violett. Eisen ist dabei das farbgebende Element. Lavendel- oder „Rose de France“-Amethyst ist bekannt für seine pastellfarbenen Töne von Zartviolett bis Blassrosa. Farbintensive, dunkel violette Amethyste gelten als wertvoll. Ganz selten sind glasartig schimmernde Exemplare in Purpur oder Schwarz.
Grüner Amethyst ist eigentlich kein Amethyst, wenngleich sie im Handel manchmal so bezeichnet wird, sondern eine grüne, ebenfalls transparente Quarzsorte mit dem Namen Prasiolith.
 
Herkunft / Vorkommen / Marktwert
Amethyste werden als Drusen sowie in Klüften oder Flussseifen gefunden. 
Heute kommen die verarbeiteten Edelsteine überwiegend aus Brasilien, Uruguay, Madagaskar, Kenia und Sambia, dort befinden sich die größten und schönsten Vorkommen Welt.
Hildegard von Bingens erste Wirkstätte das Kloster Disibodenberg liegt bei Sobernheim und zwischen Bad Kreuznach und Idar-Oberstein. Im Raum Idar-Oberstein gab es große Vorkommen von Achat, Amethyst und Jaspis, die die Grundlage für die weltbekannte Edelsteinindustrie von Idar-Oberstein bildeten. Der Steinkaulenberg war bekannt für seine Amethystfunde mit einer einzigartigen blau-violetten Färbung. Da Hildegard von Bingen aus der Region stammte und auch hier wirkte, muss sie auch persönlich sehr vertraut mit den Edelsteinen gewesen sein. Zwar gab es zu ihrer Zeit noch keinen professionellen Bergbau, doch kleinere Funde in den vielen kleinen Bergbächen der Region und am Ufer der Nahe sind mehr als wahrscheinlich. Die kommerzielle Edelsteinförderung in der Region Idar-Oberstein begann ca. 1375 und wurde schließlich am Anfang des 19. Jahrhunderts eingestellt, zu Gunsten von Importen aus in Brasilien. 
Im niederösterischen Maissau, 60km vor Wien gibt es die vermutlich heute größten Amethystvorkommen Europas. Sie wurden vor ca. 150 Jahren entdeckt und 1999 als Museumswelt freigelegt.
 
Verwendung als Schmuckstein 
Amethyste von sehr guter Farbe und Klarheit werden facettiert oder als Cabochon geschliffen um sie z. B. als Solitärstein in einen Ring zu fassen. Obwohl Amethyst ein relativ häufig vorkommendes Mineral ist, sind sehr schöne und herausragende Exemplare relativ selten und werden entsprechend hochpreisig gehandelt, zumal Amethyst ein sehr beliebter und bekannter Schmuckstein ist. Mindere Qualitäten werden als Trommelsteine oder Handschmeichler verarbeitet und sind recht preisgünstig zu bekommen. 
 
Berühmte Schmuckstücke 
Die Farbe Purpur bzw. Violett wurde bereits von Pharaonen, kirchlichen Würdenträgern und Königen als Symbol für Herrschaft geschätzt. 
Edle Amethyste waren stets Symbole für Reichtum und Macht: Das Siegel der Kleopatra, der griechisch-Ptolemäischen Königin in Ägypten, die für ihre Schönheit und üppigen Festgelage berühmt war, zeigte eine Bachus-Figur, eingraviert in einen Amethyst. 
Beim hochrangigen katholischen Klerus war Amethyst im Mittelalter außerordentlich beliebt und noch heute tragen Bischöfe Amethystringe.
Sibirische Amethyste waren seit 1750 im Ural bekannt. Zar Peter I. veranlasste die Bodenschätze Russlands verstärkt zu nutzen und abzubauen. Herausragende Steine wurden der Juwelensammlung der Romanovs zugeführt während kleinere zu Rokkoko-Juwelen gearbeitet wurden und weniger royale Häupter zierten.  Die russische Zarin Katharina die Große liebte Amethystschmuck und leitete eine weitere große Amethystmode ein. Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, Königin von Großbritannien und Irland besaß ein berühmtes Amethyst-Collier.
 
Pflege
Starkes Sonnenlicht kann bei Amethyst wegen der UV-Strahlen zu einem schnellen Farbverlust führen. Gammastrahlung hingegen wirkt farbverursachend. 
 
Zusammensetzung und Eigenschaften 
Amethyst ist die violette Varietät des Minerals Quarz (SiO2). Die Kristalle werden u. a. nach der Drehrichtung des Wachstums unterschieden. Es gibt rechtsdrehende Kristalle, die auch als männliche Kristalle bezeichnet werden; häufig laufen diese vorne spitz zu. Diese haben die kräftigsten Farben. Linksdrehende Kristalle haben eher eine Kante als eine Spitze, diese nennt man weiblich.
 
Optische Effekte 
Amethyste fluoriszieren grünlich.
 
Überlieferte Wirkung und Bedeutung
Der Amethyst wird in der Bibel gleich mehrfach erwähnt. Er ist einer der Steine der Brusttasche für die Lose zum Rechtsentscheid des Hohepriesters Aaron (2.Mose 28) und Amethyst ist einer der 12 Grundsteine des neuen, himmlischen Jerusalems (Apk. 21, 19-21). 
Dem Amethysten werden reinigende Wirkungen auf Körper, Geist und Seele zugeschrieben.
Hildegard von Bingen beschrieb die Heilwirkung des Amethysten auf Hautprobleme und Schwellungen. Er soll des Weiteren den Stoffwechsel anregen und eine Harmonisierung von Atmung, Herz, Verdauung, Verspannungen und Nerven herbeiführen. Durch neue innere Harmonie helfe er unangenehme Erlebnisse sowie Süchte zu verarbeiten und zu überwinden. 
Der italienische Maler und Bildhauer Leonardo da Vinci (1452-1519) glaubte, dass Amethyst schlechte Gedanken zerstreue und den Verstand schärfe. Es heißt Amethyst fördere Objektivität und Entschlusskraft. Durch Stärkung von Intuition, Klarheit, Wachheit und Wahrnehmung gelange man zu einem besseren Verständnis der Umwelt und Selbstvertrauen. Er hälfe Gefahren abzuwehren, schütze vor Falschheit und lasse echte Freundschaften suchen und entstehen. Auch kläre er die Gefühle, habe eine beruhigende Wirkung, würde einen zur Ruhe kommen lassen und sorge für angenehme Träume.   
Lord Shivas Farbe wird mit der Stechapfelblüte verglichen. Während der „Quirlung des Milchozeans“ kam es zur Entstehung von vierzehn verschiedenen Edelsteinarten (Rathnas). Bei der Aufwirbelung des Milchozeans (heute verstanden als die Milchstraße) wurde auch das Gift Halahal bzw Kaalkoot (Sanskrit: "schwarze Masse" oder "Zeiträtsel") freigesetzt. Die gegeneinander kämpfenden Götter und Dämonen waren dabei an dem Gift zu sterben. Einzig Shri Shiva konnte helfen und entschloss sich das gesamte Gift zu trinken. Die Göttin Parvati, seine Frau, drückte ihm den Hals zu, um ihn zu retten und stoppte das Gift in seinem Hals bevor es weiter gelangen konnte. Das Gift färbte seinen Hals bläulich-rötlich, wie bei einem Bluterguss oder einem Amethysten (Stechapfelstein). Dem Amethyst wird nachgesagt er schütze vor Vergiftungen z.B. durch Alkohol. Das machte ihn beliebt bei Adel und Klerus.
Der Amethyst verwandelt das Rot des Rubins in ein blau und kombiniert die beiden zu einer Farbe. Er ist der Stein der Mahamaya. Sie schafft Maya. Maya steht für die großen Täuschungen und Illusionen durch die unser Geist verwirrt ist und deshalb die Dinge nicht so versteht wie sie sind. Unser eigener evolutorischer Prozess ist es zur wahren Natur der Dinge durchzudringen und hinter den Schleier der Illusionen über die Welt und über uns selbst zu schauen. Mahamaya ist auch die Gottheit, die die Illusion beseitigt. Sie zerstört Maya. Der a-methysko der „Nicht-Nebel-Stein“ soll helfen den geistigen Nebel aus Illusionen aufzulösen.
 
Zuordnung zu Chakra
Der Amethyst vereint Aspekte des 4. und des 5. Chakras, des Herzchakras und des Halschakras. Dem Halschakra auf der linken Seite, der des linken Energiekanals, des Mondkanals, hilft er zu einer klaren Sicht auf die Dinge. Unberauscht von Fehlinformationen und gewollten oder ungewollten Manipulationen gewinnt man eine klare Urteils- und Unterscheidungskraft. Man gibt sich keinen Illusionen mehr hin. Falsche Schuldgefühle sollen verschwinden. Durch das Herzchakra spendet er physische, mentale, emotionale und spirituelle Abwehrkräfte, gibt uns Mut und schenkt uns das Selbstvertrauen, das wir brauchen zum Verständnis unseres Selbst.
 
Sternzeichen / Geburtsstein
Der Amethyst wird nicht ausdrücklich einem speziellen Sternzeichen zugeordnet. Amethyst ist der Geburtsstein des Monats Februar und der am Samstag Geborenen, vereinzelt wird auch der am Mittwoch Geborenen genannt.

Amethystschmuck von Sogni d´oro


Weitere Begriffe:

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