Geburtssteine

Die GIA Liste der Geburtssteine

| Monat | Edelstein | Wirkung
| JANUAR | Granat | ein Gefühl der Ruhe
| FEBRUAR | Amethyst | Gefühl der Klarheit
| MÄRZ | Aquamarin | soll Gemeinschaftsgefühl herstellen
| APRIL | Diamanten | Ausdauer
| MAI | Smaragd | soll Augenleiden heilen
| JUNI | Perle | soll dem Geist Klarheit bringen
| JULI | Rubin | Kraft und Mut, Harmonie
| AUGUST | Peridot Spinell | Reinheit soll die Gesundheit fördern
| SEPTEMBER | Saphir | Loyalität
| OKTOBER | Opal Turmalin | Hoffnung soll Kraft bringen
| NOVEMBER | Citrin Topas | erhöhtes Bewusstsein Wohlstand
| DEZEMBER | Türkis Tansanit | Frieden Ausgeglichenheit

(Geburtssteine nach GIA)

Es wird angenommen, dass die Auswahl der Geburtssteine auf die Bibel zurückgeht. Das 2. Buch Mose (Exodus) beschreibt die 12 Edelsteine der Brustplatte bzw. der Lostasche Aarons. (Mehr dazu erfahren Sie weiter unten.) 

Geschichtliche Entwicklung der Geburtssteine
Im 1. Jahrhundert stellte ein jüdischer Gelehrter namens Josephus eine Verbindung zwischen den zwölf Steinen in Aarons Brustplatte, den zwölf Stämmen Israels, den zwölf Monaten des Jahres und den zwölf Tierkreiszeichen her. 
Im 8. und 9. Jahrhundert brachten religiösen Abhandlungen bestimmte Steine ​​mit bestimmten Aposteln in Verbindung. Diese Edelsteine wurden als „Grundsteine“ bezeichnet und (von einer Person) in dem jeweiligen Monat getragen.
Im Laufe der Zeit änderte sich dieser Brauch und eine Person trug eher immer einen bestimmten Stein. Im 16. Jahrhundert enthielt der Gregorianische Kalender Gedichte, die jedem Monat einen Geburtsstein zusprachen. Fast 300 Jahre später wurden diese Gedichte 1870 in einer Broschüre von Tiffany & Co. veröffentlicht.
Während des 18. Jahrhunderts begannen Edelsteinhändler, Geburtssteine ​​für ihre Vermarktung zu verwenden, indem sie dem Geburtsmonat einer Person einen bestimmten Edelstein zuwiesen. Dabei handelte es sich aber bereits um moderne Zusammenstellung der Geburtssteine, die ​​von dem biblischen Ursprung weitestgehend losgelöst war.
Schließlich trat die American National Association of Jewellers (heute Jewellers of America) 1912 zusammen, um Geburtssteine ​​zu standardisieren. Sie erkannten offiziell die Edelsteine ​​an, die mit jedem Kalendermonat verbunden waren. Die Liste wurde seitdem nur dreimal angepasst (1952, 2002 und 2016). Sie beinhaltet die „traditionellen“, modernen Geburtssteine, die heute populär sind.
Es gibt mehrere moderne Versionen von Kalendern mit Geburtssteinen. Neben unterschiedlichen Traditionen, sprich unterschiedlichen Quellen, ist der bedeutendere Grund für die Auswahl, dass einige Edelsteine ​​zu selten und zu teuer sind und andere nicht so beliebt sind. Die weltweit führende gemmologische Gesellschaft - die GIA aus den USA -, hat die oben aufgeführte „offizielle“ Liste der Geburtssteine zusammengestellt.
 
Aarons Lostasche
Im 2. Buch Mose (Exodus) wird die Ordnung beschrieben, die das Volk Israel während der Durchwanderung der Wüste einhalten soll. Es gibt u. a. Anordnungen über die Aufbewahrung der Bundeslade mit den 10 Geboten in einem bestimmten Areal, der Stiftshütte, Anordnung über die Marschordnung und Anordnungen über nächtliche Lagerplätze der einzelnen Stämme. Aaron, der Bruder Moses, soll die Rolle des Hohen Priesters der Hebräer einnehmen. Dabei soll er spezielle Gewänder tragen. Insbesondere sollte der Brustpanzer zwölf unterschiedliche kostbare Edelsteine ​​enthalten, die die zwölf Stämme Israels repräsentieren (2. Mose 28). In die zwölf Steine auf der Brustplatte (oder „der Lostasche“) sollte der jeweilige Name des Stammes eingraviert werden. Dies geschah mit einem Shamir-„Wurm“. Man geht davon aus, dass dieser ein Stein, härter als Eisen war, möglicherweise ein Schmirgel-Stein (gr. Smeris, engl. emery) aus Naxos, einer griechischen Insel in der Ägais, der Korundanteile enthielt. 
Aaron war zum Hohen Priester und Schiedsmann bestimmt, diese Aufgabe benötigte einen weisen, ausgeglichenen Mann der ohne Egoismen sein Amt würdevoll ausübte. Die Vermutungen die jahrhundertelangen, meist religiösen, Recherchen zu Grunde liegt ist die, dass die Steine der Brustplatte (Brust- oder Lostasche, Choschen) Aaron dabei helfen sollten sein Amt weise und im Einklang mit dem Willen Gottes auszuüben. Die Eigenschaften der von Gott übermittelten Edelsteine wollte man ebenfalls nutzen. Doch die Identität, sowie Bedeutung und Wirkung war im Laufe der Jahrhunderte nur verschwommen überliefert oder war verloren gegangen. Die Erklärung der symbolischen Bedeutung der 12 Edelsteine brachte zahlreiche jüdische und christliche Schriften hervor und war ein wesentlicher Bestandteil der Tradition von Lapidarien oder Büchern über Gemmologie.
Die Thora bzw. Tanach oder Pentatteuch, nennen die 12 Edelsteine. Der „Masoretischer Text“ ist das Ergebnis einer strenggeregelten Übersetzungsarbeit ins Hebräische, ca. 700-1000 n. Chr. Die ursprünglichen Textfragmente waren teilweise in Aramäisch. Leider ist die Bedeutung der hebräischen Namen für die Mineralien im masoretischen Text nicht klar. 
Die Septuaginta (LXX) ist die früheste erhaltene Übersetzung der Schriften ins Griechische von Koine, der damaligen „Weltsprache“. Es wird geschätzt, dass diese Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. entstanden. Die Septuaginta war zu Zeiten Jesu und Paulus weit verbreitet, weil die meisten Juden kein Hebräisch mehr lesen konnten. Obwohl die griechischen Namen der Edelsteine in der Septuaginta klarer sind, glauben einige Gelehrte, dass man sich nicht vollständig auf sie verlassen kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Brustpanzer zum Zeitpunkt der Erstellung der Septuaginta nicht mehr verwendet wurde und mehrere griechische Namen für verschiedene Edelsteine zwischen der klassischen und der modernen Zeit ihre Bedeutung geändert haben.
Genau diese Problematik gilt für unsere heutige Zeit noch vielmehr als für die Zeit Luthers, der sich schon bei seiner Bibelübersetzung mit der Zuordnung plagte. Wir haben heute andere Kriterien der Edelsteinklassifizierung sowie eine andere Vorstellung davon wie ein gewisser Edelstein auszusehen hat. 
Das Volk Israel floh aus ägyptischer Gefangenschaft. Ihr Wissen über die Edelsteine wird stark von den damaligen, durch ägyptische Vorkommen und damalige Handelsrouten, verfügbaren Edelsteinen geprägt gewesen sein. Die damaligen Minen sind teilweise bereits seit der Antike geschlossen und die Bearbeitungsmethoden haben sich im Lauf der Jahrtausende geändert. Man geht heute verbreitet davon aus, dass zur damaligen Zeit (ca. 1.200 v. Chr.) die Schleiftechniken eher rudimentär waren. Man kennt aus Funden um 3.000 v. Chr. Zylinder aus Serpentinenstein. In allen alten Zivilisationen sind Aufzeichnungen über das Schneiden von Naturstein für Werkzeuge und Schmuck aufgezeichnet. Perlen, Skarabäen, Amulette, Siegel und sogar Schalen wurden aus Stein geschnitten. Man geht aber davon aus, dass erst im 14. Jahrhundert mit der Entwicklung der Schleifscheiben sich die zwei heute dominierenden Grundrichtungen der Schleiftechnik entwickelten: eine gradlinige Facettierung oder ein rundlicher Cabochonschliff. Dies ist insofern von Bedeutung, da sich der optische und farbliche Eindruck von Rohsteinen und geschliffenen und polierten Edelsteinen mitunter stark unterscheidet.
Die folgende Tabelle gibt die im masoretischen Text und in der Septuaginta aufgeführten Namen der Edelsteine, sowie Interpretationen und Identitätsdeutungen in heute geläufigen Edelsteinnamen wieder. Die Anordnung auf der Brustplatte erfolgte wahrscheinlich von rechts nach links, da Hebräisch von rechts nach links geschrieben wird, in vier Reihen zu je drei Steinen.
 
Die im masoretischen Text und in der Septuaginta aufgeführten Edelsteine mit Namen, sowie Interpretationen und Identitätsdeutungen in heute geläufigen Edelsteinnamen 
 
| Nr. | masoretischen Text | in der Septuaginta | Farb- und sonstige Interpretation | Heutiger Name / Interpretation
| 1 | Odem | Sardios | rot | Sarder, Karneol, (Blut-) Jaspis
| 2 | Pit'dah | Topazios | Grün (gelb) | Peridot (=Chrosolith), Topaz
| 3 | Bareḳet | Smaragdos | "Blitz" | Smaragd, Heliodor (grüner Beryll), Bergkristall, Onyx / Achat mit einer roten Schicht
| 4 | Nofekh | Anthrax | Rot, grün, grünblau | Karfunkel oder Malachit oder Türkis
| 5 | Sapir | Sapphiros | Blau | Lapis Lazuli
| 6 | Yahalom | Iaspis / Beryllios | „Hart zu schlagen“ naq'atha - „honigfarben", türkis, weiß | Feuerstein, Citrin und Hessonit-Granat (beide aus Sri Lanka), Imperial Zircon (Tansania), Malachit oder Türkis
| 7 | Lešem | Ligurios | Ortsangabe, oder gelblich | Bernstein, Hyazinth (Zirkon) (Luther: Jacinth)
| 8 | Ševo | Achates | schwarz | Achat (schwarz), Obsidian
| 9 | Aḥlamah | Amethyst | Hellrot-bläulich | Amethyst
| 10 | Taršīš (Asshur) | Chrysolithos / Anthrax | Goldstein, oder Goldflecken | libysches Wüstenglas, Lapislazuli, Topas, Bernstein, Jaspis oder Serpentin, Feuerstein, Hyazinth
| 11 | Šoham | Beryllios Onychion Smaragdos | Lauchgrün, blaugrün Ortsname „Soheim“ (Jemen) | Heliodor, Malachit, Onyx, Katzenauge, Beryll
| 12 | Yašfeh Yasepheh | Iaspis | Rot, reiches Grün, Gelb, bunt | Jasper (grün), Rubin (rot), Hyazinth (gelb), Smaragd (grün)
 


Die Steine der Offenbarung
Dem neutestamentlichen Buch der Offenbarung wird ebenfalls verbreitet eine große Bedeutung zugeschrieben. Hildegard von Bingen erachtete die dort und bei Mose 2, 28 aufgeführten Edelsteine als die wichtigsten Quellen, weit mehr als die in Ez. 28,13 aufgeführten Paradiessteine, die ebenfalls eine große Übereinstimmung mit den an den beiden hier angeführten Bibelstellen aufweisen. Die Offenbarung (auch Apokalypse genannt) ist das einzige prophetische Buch des Neuen Testaments. Johannes gilt teilweise als der Apostel, teilweise als frühchristlicher Prophet. Sie wird entweder auf 68/69 n. Chr. oder zwischen 90 und 96 n. Chr. datiert. Er beschreibt darin das Weltengericht und das Neue Jerusalems, das diesem folgt. Jerusalem, hat die aus dem Sanskrit stammende Wortbedeutung: Yadu-isha-layam - Die Gemeinde und der Wohnsitz Gottes (Lord Krsna). Es ist „die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen“, „die Braut, die Frau des Lammes“ und es wird „geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“ (Offb 21). Johannes bezieht 12 Edelsteine in seine Beschreibung mit ein, die er als die Grundsteine der Mauer bezeichnet. Im ursprünglichen Koine-Griechisch werden die zwölf Grundsteine als iaspis, sapphiros, chalcedon, smaragdos, sardonyx, sardion, chrysolithos, beryllos, topazion, chrysoprason, yacinthos, amethystos angegeben. 


Interpretation und Zusammenführung der beiden Bibelquellen zu Edelsteinen
Diese Liste der Offenbarung scheint der Septuaginta-Version der Juwelenliste der Brustplatte Aarons sehr ähnlich. Man drehe die obere Hälfte der Brustplatte um 180 Grad und die untere Hälfte komplett um und tausche dann noch die Plätze von Onchion mit Topazion – dann bleiben nur noch vier Unterschiede:
·         Aus Onchion (wörtlich Onyx) ist Sardonyx (roter Onyx) geworden.
·         Aus Anthrax ist Chalcedon geworden. Im engeren Sinne versteht man darunter heute eine bläuliche Quarz-Varietät, im weiteren Sinne umfasst es auch die roten Chalcedon-Varietäten wie Sarder und Karneol, die die häufigeren Sorten sind. Anthrax bedeutet wörtlich Kohle, bezieht sich vermutlich auf die rote Farbe der brennenden Kohle.
·         Aus Ligurios ist Chrysoprason geworden. Gelehrte vermuten, dass Ligurios ein blassgelbliches Mineral war, und obwohl Chrysopras jetzt auf einen bestimmten Edelstein - Chrysopras - verweist, der im Allgemeinen apfelgrün gefärbt ist, bezog er sich früher auf Edelsteine ​​eines gelblichen Lauchgrüns wie Peridot; Chrysopras bedeutet wörtlich goldener Lauch. 
·         Achates (Achat) wurde durch Yacinthos (Jacinth) ersetzt. Nach der klassischen rabbinischen Literatur hatte der spezifische Achat eine himmelblaue Farbe, und obwohl sich Jacinth jetzt auf einen rot getönten, klaren Edelstein bezieht - den Jacinth - war dies zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Offenbarung nicht der Fall, und zu dieser Zeit scheint sich Jacinth auf einen bläulichen Edelstein bezogen zu haben; Plinius beschreibt Jacinth als einen stumpfen und bläulichen Amethyst, während Solinus ihn als einen klar blau getönten Edelstein beschreibt - den modernen Saphir. 
 
Ob es ein Muster für die Auswahl der Edelsteine ​​gibt, hängt von ihrer Identität ab. Wenn man die Mehrheit der Gelehrten in Bezug auf die Identität der Edelsteine ​​betrachtet und die Schlussfolgerung aus dem Buch der Offenbarung berücksichtigt, dass der Onyx am Ende der vierten Reihe ein Sardonyx war, gibt es vier Farbbereiche - Rot, Grün, Gelb und blau – jeweils dargestellt durch einen klaren Edelstein (rot - Karbunkel, grün – Chrysolith, gelbgrün - Heliodor, blau - Amethyst), einen opaken Edelstein (rot - Karneol / roter Jaspis, grün - grüner Jaspis, gelb - gelber Jaspis / gelber Serpentin, blau - Lapislazuli) und ein gestreifter Edelstein (rot - Sardonyx, grün - Malachit, gelb - hellgoldener Achat, blau - himmelblauer Achat). 
 
 (ein)gängige Interpretation der in der Bibel erwähnten Steinarten
 
|Farbe  | Klar | Opak | Gestreift
| Blau | Amethyst | Lapislazuli | himmelblauer Achat
| Grün | Chrysolith (Peridot) | grüner Jaspis | Malachit
| Gelb | Heliodor, Goldberyll | gelber Jaspis /Serpentin | hellgoldener Achat
| Rot | Karbunkel | Karneol / roter Jaspis | Sardonyx
 

Die vier als am wahrscheinlichsten angesehenen Farben der Edelsteine repräsentieren die ersten fünf Chakren (in der Reihenfolge rot, gelb, grün, rot, blau), wobei rot sowohl das erste, das Wurzelchakra, als auch das vierte, das Herzchakra symbolisiert. Sie kommen auch in der, im Vergleich zur alttestamentarischen Bibel, älteren indischen Lehre über den Zusammenhang zwischen Astronomie, Astrologie und Edelsteine (Jyotish) vor. Dort werden allerdings die hochwertigen Edelsteine (Koralle,) Topas (bzw. gelber Saphir), Smaragd, Rubin und blauer Saphir als Steine erster Wahl aufgeführt. Doch die Lehre kennt auch verschiedene „Ersatzsteine“, die ähnliche Wirkungen haben sollen, allerdings in abgemilderter Form. Der Wirkungsgrad kann in der Regel in Zusammenhang mit der unterschiedlichen (geringeren) Mohshärte gebracht werden. Die Wirkbereiche können entsprechend der Farben den Chakren zugeordnet werden. Die Farbauswahl der Steine der Brustplatte und der Offenbarungs Überlieferung stimmt somit mit den Farben der Jyotish Steine überein, wenngleich Diamant und Perle in der Bibelauslegung der Brustplatte nicht vorkommen. Die Perle symbolisiert das Tor nach Jerusalem in der Offenbarungsdarstellung. Zusammengenommen würden auch nach der ältesten Wirkungslehre der Edelsteine, die in der Brustplatte enthaltenen Edelsteine die notwendigen Fähigkeiten Aarons für das Amt des Hohen Priesters und Richters unterstützen und stärken.
Wenn man bedenkt, dass das Volk Israel sich vor der Flucht mit Mose in der Gefangenschaft bzw. der Sklaverei der Ägypter befand, ist es nachvollziehbar, dass die sich in ihrem Besitz befindlichen Edelsteine überwiegend um Quarzsorten handelt und nicht um die herausragenden Edelsteine Indiens (Smaragd, Rubin, Saphir, Diamant). Indien ist ein Land, das an Reichtum mit hochwertigen Edelsteinen wirklich über die Maßen gesegnet ist. Auch ist nicht klar inwiefern die höherwertigen Edelsteine zur damaligen Zeit in Ägypten überhaupt bekannt bzw. durch Handelswege verfügbar waren. Selbst wenn, wären sie wohl kaum in den Besitz von Sklaven gelangt.
Es ist jedoch bezeichnend und bemerkenswert, dass sich in den heiligen Schriften unterschiedlichster Kulturen dieselben Prinzipien wiederspiegeln. Bezogen auf die Edelsteine, waren sowohl die Verfasser von deren Wirkung überzeugt, als auch hunderte der ihnen nachfolgenden Generationen. Selbst in Unkenntnis der unterschiedlichen heiligen Schriften gleichen sich die Beschreibungen und Wahrnehmungen über die Wirkung der Edelsteine doch sehr. Das wäre gewiss nicht der Fall, wenn diese Wirkung nicht erfahrbar gewesen wäre, sondern lediglich auf einem intellektuellen Konstrukt beruhen würden. Sicherlich gibt es auch Autoren, die ohne praktische Erfahrung selbst zu sammeln oder einzuholen, ihr Werk lediglich auf Buchwissen stützen. Abweichungen in den unterschiedlichen Aufzählungen von Edelsteinwirkungen, sind bei der Vielzahl von Veröffentlichungen nicht gänzlich zu vermeiden. Vielfach treten auch die gleichen Wirkungs-Symptome auf, werden aber von den jeweiligen Autoren anders gedeutet bzw. mit anderen Schwerpunkten beschrieben. Wohingegen es große Abweichungen gibt sind die Erklärungen für die Wirkung der Edelsteine, dies liegt aber an den unterschiedlichen Graden der Unkenntnis über unser subtiles System und seine Wirkweise. 
Wie obige Ausführungen gezeigt haben, ist im Lauf der Jahrhunderte anstatt von Erkenntnisgewinn über die Wirkung der Edelsteine, vielmehr ein Verlust durch Fehler, zunehmende Unkenntnis der Bedeutung und veränderte Bezeichnungen eingetreten, so dass man was früher wichtig erschien, zunehmend verbreitet für nichtig und klein hielt. Eine Orientierung des Bewusstseins von spirituell-religiösen Werten kommend, hin zu einer schlichten materiellen Wertschätzung und Wahrnehmung über mehr als drei Jahrtausende hinweg. Seit den 1970er Jahren ist jedoch ein Bewusstseinswandel feststellbar und wieder ein zunehmendes Interesse an der natürlichen Wirkung der Steine zu beobachten. Was einerseits auch wieder materiell werbewirksam eingesetzt wurde und wird, und somit auch bei Skeptikern wieder ausschließlich wirtschaftliche Hintergründe vermuten lässt. Andererseits gibt es aber auch eine zunehmende Zahl von ernsthaft Interessierten, die sich auf die Suche nach den Wurzeln machen und heute einfacher fündig werden können, als dies noch vor beispielsweise 50 Jahren der Fall war.


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