
Jade
Jade
Name und Farben
Jade wird heute in der westlichen Welt in Weiche Jade (Nephrit) und Harte Jade (Jadeit) unterschieden. In China gibt es sehr viel mehr Kategorien, am begehrtesten sind die grünen Varietäten.
Sowohl Jade als auch Nephrit haben in ihrer hergeleiteten Wortbedeutung den Begriff Lenden- oder Nierenstein. Die spanischen Eroberer Mittel- und Südamerikas nannten ihn „piedra de ijada“ = „Lenden-„ bzw. „Nierenstein“ als sie von den Ureineinwohnern Südamerikas erfuhren, dass diese den Stein traditionell als Heilstein bei Lenden- Nierenleiden einsetzten. Die französischen Übersetzung des Begriffes war „l’éjade“, was im 17. Jahrhundert falsch zu „le jade“ umgeschrieben wurde. „Nephrit“ (von griech. nephros „Niere“) wurde 1789 von A. G. Werner als geologischer Begriff eingeführt.
Der Franzose Damour wies 1863 nach, dass man gemmologisch unter der zuvor geltenden Bezeichnung Jade (bzw. Nephrit) eigentlich zwei Mineralien zu verstehen hatte. Einmal ein Kalzium-Magnesium-Silikat welches den Namen „Nephrit“ behielt und ein Natrium-Aluminium-Silikat, das er fortan „Jadeit“ nannte.
Im vorkolumbianischen Amerika war nur harte Jade verfügbar; Alle indianischen Jadearten sind demnach Jadeit.
Die ersten Beispiele der chinesischen geschnitzten Jade, die nach Europa gelangten, waren der neueren westlichen Definition folgend wahrscheinlich Nephrit. Da China nur weiche Jade hatte, bezieht sich der Begriff "Jade" traditionell auf Nephrit, weshalb weiche Jade auch traditionelle Jade genannt wird.
Erst während der Qing-Dynastie (1271–1368 n. Chr.) wurde auch Jadeit aus Burma importiert. Er wird heute auf Chinesisch Feicui genannt und ist in China heute beliebter und wertvoller als weiche Jade (Nephrit).
In der chinesischen Kultur besitzt Jade eine ausnehmende Bedeutung unter den Edelsteinen. Die in China als "Jade" bzw. „Yu“ (gesprochen „Ü“) bekannten Mineralien sind sehr vielfältig. Das Konzept von Jade wurde in China traditionell nicht chemikalisch aufgefasst und obendrein nie streng definiert, es umfasst alle Mineralien, die „ästhetisch ansprechend, hart und feucht“ sind. Nach Chinesischem Verständnis des "schönen Steins" umfasst "Jade" neben Jadeit („harte Jade“, Smaragd-farben) und Nephrit („weiche Jade“ oder „Hornblende Jadetyp“, Yangshi, Tremolit) z. B. auch Edelserpentine.
Edelserpentine (von lat. serpens für Schlange) haben mit 2,5 bis 4 eine geringere Mohshärte und weisen meist eine olivgrüne, mitunter aber auch aber auch gelbe Farbe auf. Sie werden in China als „Stein der Götter“ verehrt und geschätzt, aber von den internationalen Kommissionen nicht zu den Jadearten gezählt.
Desweitern gibt es folgende grüne Jade-Arten, die mehr als Herkunfts- oder Farbbezeichnung, den als chemische Klasse zu verstehen sind: Xiuyan-, Lan-, Qinghai- Jade sowie Russische Jade (spinatgrüner Nephrit aus der Baikal-Region) und Xinjiang / Tianshan Jaspis.
Als grün-weiße Jade: Schaffett-, Dushan / Nanyang-, Jiuquan- und Ling Yuyu Jade sowie weißer Marmor.
Außerdem fallen unter Yu noch weitere, andere Edelsteine wie Opal, Türkis, Lapislazuli, Koralle und Achat, sowie die uralte "Wasserjade" die jetzt (Berg-)"Kristall" heißt.
Herkunft / Vorkommen / Marktwert
Jadeit und Nephrit entstehen druck- und/oder hitzebedingt in der Erdkruste durch metamorphe Umbildung z.B. am Pazifischen Feuerring (Japan, Indonesien, Australien, Neuseeland, Guatemala, Kalifornien, Kanada) und in tektonisch hochaktiver Regionen wie beispielsweise nördlich des Himalaya und des Hochlands von Tibet (Mongolei, Burma und Xinjiangs-Region in China.) Weitere Fundstätten gibt es in Mexiko, Italien, früher auch in Oberschlesien/Polen. Vor dem 18. Jahrhundert kamen die meisten Chinesischen Jaden aus Xinjiang und vom Baikalsee.
Imperial Jade oder Kaiserjade wird in Hongkong zu Spitzenpreisen zwischen 5000 und 8000 Dollar pro Karat gehandelt. D. h. ein Gramm Kaiserjade kostet bis zu 40.000 Dollar.
Zusammensetzung und Eigenschaften
Jadeit ist sehr zäh und widerstandsfähig. Er besteht aus festen Verwachsungen sehr kleiner Körner und filziger Fasern. Poliert hat er einen fettigen Glanz. Er ist also hart und feucht, wie die Chinesen sagen würden. Jadeit kommt in fast allen Farben vor.
Nephrit ist noch zäher. Er ist ein dichter, verfilzter Aktinolith. Auch er kommt in allen Farben vor er kann auch streifig oder gefleckt sein, häufig mit einem Stich ins gelbliche.
Verwendung als Schmuckstein
Hauptsächlich als Cabochon und für glatte Halsketten, als Gravur oder Figur.
Berühmte Schmuckstücke
Der Jadebuddha-Tempel ist ein buddhistischer Tempel in Shanghai. Es wurde 1882 mit zwei Jade-Buddha-Statuen gegründet, die auf dem Seeweg von Myanmar nach Shanghai importiert wurden. Dies waren ein sitzender Buddha (1,95 Meter hoch, 3 Tonnen) und ein kleinerer liegender Buddha, der den Tod des Buddha darstellt. Der Tempel enthält jetzt auch einen viel größeren liegenden Buddha aus Marmor, der aus Singapur gestiftet wurde. In der großen Halle sind Statuen von Guanyin und Sudhana. Die Kammer im Süden enthält die Statuen der vier himmlischen Könige. Als Wächter der Welt, schützen sie die himmlische Welt vor einem Angriff der Asuras (Dämonen). Auf Befehl von Śakra (Indra) schützen sie den Buddha, das Dharma und die Anhänger Buddhas vor Gefahren. Ebenfalls befinden sich Statuen von Skanda (Kartikeya) und von Maitreya (abgeleitet vom Sanskrit-Wort maitrī) dort. Nach buddhistischer Tradition ist Maitreya ein Bodhisattva, der auf der Erde erscheinen wird, vollständige Erleuchtung erlangt und das reine Dharma lehrt. Gemäß den heiligen buddhistischen Schriften wird Maitreya den Weg den Gautama Buddha beschritten hat vertiefen. Die Prophezeiung von Maitreya bezieht sich auf eine Zeit, in der das Dharma (ein Leben nach „höherem Recht und Ordnung“) von den meisten auf der irdischen Welt vergessen worden sein wird.
Pflege
Jadeit ist Hitzeempfindlich, im aufgewärmten Zustand ist er auch gegenüber Säuren empfindlich, die ihn aber im kalten Zustand nichts anhaben können. Bei Fassungen in Silber wird geraten diese mit Silberputztüchern zu reinigen und Silberbäder zu meiden, da diese zu Flecken auf der Steinoberfläche führen können. Man sollte ihn nicht im Ultraschallbad reinigen. Ausstellungsstücke sollte man nicht mit Punktstrahlern beleuchten. Vor starkem Sonnenlicht sollte man ihn schützen.
Überlieferte Wirkung und Bedeutung
Im Neolithikum galt Jade als heiliger Stein, der es ermöglichte mit den Göttern zu kommunizieren. Die edlen Steine wurden von den Flüssen aus den Bergen zu den Menschen geschwemmt und brachten ihnen die Vereinigung mit der Kraft der Berge.
Chinesen lieben Jade nicht nur wegen seiner ästhetischen Schönheit, sondern wegen seiner Bedeutung. In China waren Laotse und Konfuzius prägend für das Verständnis, das Selbstverständnis und von weitreichende Bedeutung für die Nation. Durch die Übernahme der Lehren des Konfuzius in die Staatsphilosophie wurde über mehrere Jahrhunderte hinweg ein Riten und Sozialstrukturen etablierendes System geschaffen, das auf dessen Jadeethik fußte. Konfuzius verband mit Jade das männliche Yang in der daoistischen Lehre von Yin und Yang.
Im Li Ji (Buch der Riten) sagte Konfuzius, dass es 11 Tugenden der Jade gibt: Wohlwollen, Gerechtigkeit, Anstand, Wahrheit, Glaubwürdigkeit, Musik, Loyalität, Himmel, Erde, Moral und Intelligenz. Aus dem Buch der Riten des Meister Kong (Konfuzius): "Die Weisen haben Jade mit Tugend verglichen. Für sie stellen ihre Politur und Brillanz die gesamte Reinheit dar; ihre vollkommene Kompaktheit und extreme Härte stellen die Sicherheit der Intelligenz dar; ihre Winkel, die nicht schneiden, obwohl sie scharf erscheinen, stellen Gerechtigkeit dar; der reine und ausgedehnte Klang, den er beim Anschlagen hervorgibt, steht für Musik. Seine Farbe steht für Loyalität; seine inneren Mängel, die sich immer durch die Transparenz zeigen, erinnern an Aufrichtigkeit; seine schillernde Helligkeit stellt den Himmel dar; seine bewundernswerte Substanz, die aus Berg und Wasser geboren wurde, repräsentiert die Erde. Allein verwendet, ohne Verzierung, stellt die Jade Keuschheit dar. Der Preis, den die ganze Welt damit verbindet, ist die Wahrheit."
Ein chinesische Sprichwort sagt: "Gold hat einen Wert; Jade ist von unschätzbarem Wert."
Laotse´s Daoismus beinhaltete Rituale und Hilfsmittel die den Weg zur Erleuchtung begleiteten. Die höchste Gottheit des Taoismus ist als Yuhuang Dadi (der Jadekaiser) bekannt. Die drei Reinheiten, die drei göttlichen Lehrer oder die drei Reinen sind die höchsten Gottheiten im taoistischen Pantheon. Jeder der drei Reinen repräsentiert sowohl einen göttlichen Aspekt, als auch einen Himmel. Sie funktionieren für den Taoismus ähnlich wie die Dreieinigkeit (Vater, Sohn und Heiliger Geist) des Christentums oder die Trikaya (Dharmakaya, Samboghakaya und Nirmanakaya) des Buddhismus. Sie repräsentieren drei Aspekte der Göttlichkeit, die allen Lebewesen innewohnt. Sie werden als reine Manifestation des Tao und als Ursprung aller fühlenden Wesen betrachtet. Der taoistischen Klassiker Tao Te Ching erklärt es so "das Tao produzierte eins, eins produzierte zwei, zwei produzierte drei; drei produzierten alle Dinge." Oder aus dem „Versprechen“ (Wuji) kam „die ultimative Einheit“ (Taiji), diese formte Yin und Yang, "dunkel und hell", aus den zwei „Polen / Kräfte des Lebens“ entsprang eine dritte Kraft, aus diesen drei (zusammen) entstand und besteht die Welt.
Der Jade Reine (der Erste), soll sich zu Beginn der Zeit spontan manifestiert haben. Er schuf das erste Schriftsystem, indem er die verschiedenen Flüsse universeller Lebensenergie beobachtete und diese Muster von Klang, Bewegung und Vibration auf Jade-Tafeln aufzeichnete. Er wird als Quelle des Lernens und Urautors der ersten der taoistischen Schriften geehrt. Yuanshi Tianzun regiert den ersten Himmel, Yu-Qing, der sich im Jade-Gebirge befindet. Der Eingang zu diesem Himmel wird Goldene Tür genannt.
Körperliche Wirkung
Jade ist der „Nierenstein“. Es heißt er regt die Nierentätigkeit an, Giftstoffe werden ausgespült und man bleibe vor Koliken und Nierensteinen bewahrt. Auch auf Milz, Leber und den Darm soll er sich förderlich auswirken. Dadurch wird auch das Nerven und Herz-Kreislaufsystem gestärkt.
Zuordnung zu Chakra
Grüne Jade steht für die eigene Meisterschaft und den richtigen Weg, wie die großen Meister Konfuzius und Laotse. Sie zeigt den Weg, beseitigt die Hürden der Ignoranz und öffnet einen für wahre Erkenntnis. Sie ist der Wegbereiter für das was noch kommen wird. Sie stärkt das Bauchgefühl und hilft so richtige Entscheidungen zu treffen. Das zugeordnete Chakra ist das Void, ein großer Bereich um den Nabel herum, der den gesamten Bauchraum umfasst. Dieser Bereich wird auch Ozean der Illusionen genannt. In diesem schwimmen wir und drohen wir unterzugehen, speziell wenn der Ozean große Wellen schlägt, wir also viele Illusionen haben und Themen, die drohen uns von unserem wahren Weg abzubringen. Die Jade besänftigt die Wellen des Ozeans und klärt das Wasser. Wie durch die spiegelglatte Fläche eines Sees können wir den wahren Grund der Dinge sehen. Wir können uns in unserem Spiegelbild, das zuvor verzerrt war, nun klar sehen. Und wir können sicher und schnell vorankommen. Durch diese Ausgeglichenheit gewinnen wir an Harmonie und innerer Zufriedenheit.
Gelbe Jade wird dabei helfen die gewonnen Erkenntnisse umzusetzen und den richtigen Weg zu gehen. Sie ist dem zweiten Chakra, dem Swadhistana zugeordnet. Dies ist der Ort an dem unser Selbstbild seinen Ursprung hat und alles mit Energie versorgt was wir denken, planen und schließlich auch tun wollen.
Sternzeichen / Geburtsstein
Grüne Jade wird dem Guru Planet Jupiter zugeordnet, dem wiederum die Sternzeichen Fische und Schütze zugeordnet werden. Jungfrau und Zwillinge sind dem Merkur zugeordnet, der als Freund Jupiters gilt. Ihm wird die gelbliche Jade zugeschrieben.
Zum Jadeschmuck von Sogni d´oro
Zum Jadeschmuck von Sogni d´oro
Weitere Begriffe:
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