
Millegriffes-Fassung
Millegriffes-Fassung
Die Millegriffes-Fassung ist eine Fassung deren Konturen auf eine bestimmte Art verziert wurden. Es handelt sich also nicht im eigentlich technischen Sinne um eine Fassungsform, also eine Möglichkeit prächtige Edelsteine an einem Schmuckstück zu befestigen und an Ort und Stelle zu halten. Vielmehr ist es ein Designelement. Millegriffes (Millgriff, Milgrif, engl. Milgrain, Millgrain) ist abgeleitet aus dem französischen bzw. lateinischen und bedeutet so viel wie „tausend Körner“.
Die Millegriffes-Dekoration besteht aus einem Band von fortlaufenden halbkugelförmigen Erhebungen, die winzigen Perlen gleicht. Häufig werden so die Kanten eines Ringes verziert, um ihm ein antikes und elegantes Aussehen zu verleihen. Der Höhepunkt der Milegriefes-Fassung war zwischen den 1920er und 1950er Jahren im Jugendstil- und Art-Deco-Schmuck.
Die Erstellung von derart komplizierten Details ist für den Graveur oder den Goldschmied sehr aufwendig. Es wird von Hand mit einem Korneisen, runde Stahlstifte mit halbrunder Höhlung, und anderen Werkzeugen gefertigt. Früher wurde jede einzelne Perle von Hand gefertigt. Eine bedeutende Arbeitserleichterung war das Millegriefes-Rädchen. Dies ist ein Stahlrädchen in das halbkugelige Vertiefungen eingelassen sind. Das Rädchen selbst wird in einer Gabel in einem Stahlstift gehalten. Rollt man nun mit sanftem Druck über das Metall erhält man eine Kante von kleinsten Körnern in Perlform. Wenn der Ring aus Metall gegossen wird, ist es heute auch möglich dieser Verzierungsart schon in die Gussform einzuarbeiten, was wiederum eine große Arbeitsersparnis bedeutet.
Doch das Millegriefes Design wurde nicht erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfunden.
Tatsächlich gibt es ca. tausend Jahre alte Funde von Ohrringen in Asien mit diesem Design.
Ähnlich im Erscheinungsbild, doch anders in der Herstellung, entstand Filigranschmuck. Dabei verweist Filigran (engl. Filigree) im engeren Sinne auf dessen Entstehungsprozess. Filigran stammt aus dem lateinischen filum „Faden, Draht“ und granum „Korn“, man könnte „gekörnter Draht“ sagen. Im Schmuckbereich bezeichnet man so feine Goldschmiedearbeiten aus Metallfäden mit aufgesetzten Metallperlen. Diese werden gewöhnlich Gold oder Silber hergestellt und in künstlerischen Motiven angeordnet. Diese Technik war von 1660 bis zum späten 19. Jahrhundert in der italienischen, französischen und portugiesischen Metallverarbeitung beliebt. Obwohl es heute zu einer besonderen Stilrichtung geworden ist, gehörte die Filigrantechnik historisch gesehen zum normalen Schaffen des Juweliers. So wurde der gesamte Schmuck der Etrusker und Griechen hauptsächlich durch Zusammenlöten hergestellt, um das Gold nach und nach aufzubauen, anstatt das Material zu meißeln oder zu gravieren, wie es heute üblicher ist.
In Indien und Asien ist dieses Design heute noch sehr beliebt und in Europa erlebt es immer mal wieder Wellen von gesteigertem Interesse.
What is Milgrain?
Antique Decoration
Diamond rings are beautiful creations; they emit sparkle and fire giving pleasure to all who wear them. There are a range of different diamond settings with which to hold your diamond in place, from the classic prong setting to the less common invisible setting and everything in between. Gorgeous diamonds in elegant settings make for fantastic rings but for an even more beautiful ring why not add a decorative design, such as milgrain. Not sure what milgrain is? Keep reading to learn more.
A Definition of Milgrain (also spelled Millgrain)
Milgrain is a jewelry decoration, commonly found on antique jewelry but becoming more common in modern designs. The literal translation for milgrain, a french word, is a thousand grains. When used in connection with jewelry it refers to a decoration on the edges of the surface of a piece of jewelry, usually a ring.
Fasser-Lexikon
Das Millegriffes-Rädchen und die Millegriffes-Fassung (Millgriff)
Ein beliebtes Element des Jugendstils
Millegriffes (Millgriff, Milgrif), oder auf Englisch Millegrain Setting, ist eine sehr alte und in der Anfertigung aufwendige Konturenverzierung, die ihren Höhepunkt in der Zeit des Jugendstils und des Art deco hatte. Vor allem in den 1920er- bis 1950er-Jahren erfreute sich die Millegriffes-Fassung einer großen Beliebtheit. Typisch für diese spezielle Verzierung der Kontur sind die fortlaufenden halbkugelförmigen Körner, die der Juwelenfasser mit einem Spezialwerkzeug herausarbeitet. Trotz des irreführenden Namens Millegriffes-Fassung handelt es sich um keine Fassart von Edelsteinen. Millegriffes-Fassung bezeichnet ein Schmuckstück, dessen Fasskanten eine Verzierung aufweisen.

Millgriff - Fassbeispiel Mäanderring
Mäander (grich. Meandros) - steht für Ornament (von lat. ornare "schmücken, zieren, ordnen, rüsten")
Durchgezogene Linien: Millegriffes-Verzierung
Wie viele Designelemente vergangener Zeiten verschwand die Millegriffes-Fassung immer mehr aus dem Blickfeld der Designer. Nur mehr selten erhält ein Steinfasser den Auftrag, ein neues Schmuckstück mit Millegriffes-Fassung anzufertigen. Auf dem Arbeitstisch eines Steinfassers landen vorwiegend alte Stücke zur Rekonstruktion oder Restauration.
Millegriffes oder Millgriff oder gar Milgrif?
Umgangssprachlich werden häufig die Begriffe "Millgriff" oder "Milgrif" verwendet. Richtigerweise verwendet man jedoch die Schreibweise Millegriffes, dieser kommt aus dem französischen und bedeutet "tausend Krallen".
Vom Millegriffes-Eisen zum Millegriffes-Rädchen
Das Anfertigen dieser Verzierung ist immer noch ein Handwerk, das dem Juwelenfasser großes Können und Erfahrung abverlangt. Vor allem früher war die Arbeit an einer solchen Verzierung äußerst zeitaufwendig, da das Millegriffeseisen ein starrer Negativabdruck, mit einer fixen Anzahl von halbkugelförmigen Vertiefungen war. Somit konnte keine durchgehende Verzierung gefertigt werden, da das Millegriffes-Eisen jedes Mal neu angesetzt werden musste. Auf Grund dessen waren die Ansatzstellen häufig erhaben und ein formvollendeter Verlauf gestaltete sich schwierig. Dieser Vorgang wiederholte sich über den gesamten Konturenverlauf.
Die Verbreitung des Millegriffes-Rädchen erleichterte die Arbeit zusehends, da im Gegensatz zum Millegriffes-Eisen, das "Rädchen" kontinuierlich der Fasskontur folgen konnte.
Die Anwendung

Im Vergleich zum Millegriffes-Eisen ist das Millegriffes-Rädchen wesentlich effizienter und präziser im Ergebnis. Das "Rädchen" ist ein an einem Schaft befestigtes Rädchen mit halbkugelförmigen Vertiefungen. Die Rädchen sind in den Größen 0 - 12 verfügbar. Diese Größenangabe bezieht sich grundsätzlich auf die Größe der halbkugelförmigen Vertiefungen.
Das über den Stichelschaft im Stichelheft befestigte Millegriffes-Rädchen führt der Steinfasser per Hand über die für die Millegriffes-Verzierung vorbereitete Fasskante. Dabei übt er bei den Vor- und Rückwärtsbewegungen des Werkzeugs, dem sogenannten "Radeln", leichten Druck aus. Wichtig ist, dass kein zu starker Druck ausgeübt wird, da dies die Gefahr für seitliche Grade erhöht.

Weitere Begriffe:
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