
Mondstein
Mondstein - Moonstone
Name
Viele Kulturen assoziieren Mondstein mit dem Licht des Mondes und es ist leicht zu erkennen warum. Seine innere Struktur streut das einfallende Licht und erzeugt ein Phänomen, das als Adulareszenz bekannt ist. Der visuelle Effekt erinnert an den Vollmond, der durch einen Schleier aus dünnen, hohen Wolken scheint. Der Hindu-Mythologie zufolge besteht der Mondstein aus erstarrten Mondstrahlen. Ein alternativer gemmologischer Name ist Hekatolit.
Farbe
Die Farben des Mondsteins gehen von farblos bis weiß, grau, grün, pfirsich (peach) bis zu braun. Der transparente Ceylon Mondstein beeindruckt durch seinen ausgeprägten silbrig-blauen Schimmer.
Herkunft / Vorkommen / Marktwert
Dieser ätherische Edelstein stammt von einem der häufigsten Mineralien der Erde. Die Mineralien in der Feldspat-Familie bilden ca. 60% der Erdkruste aus. Doch nur wenige Feldspat-Klassen und Varietäten können als Schmuckstein verwendet werden. Dazu gehören Labradorit, Sonnenstein, Amazonit, sowie die Orthoklas-Varietäten Adular und Mondstein. Und davon sind wiederum die Top-Qualitäten rar.
Mondsteine aus Sri Lanka, einem der klassischen Herkunftsländer, sind meist fast ganz transparent bis milchig-weiß und haben einen zart bläulichen Glanz. Der feinste Mondstein ist ein Edelstein von glasartiger Reinheit mit einem sich bewegendem, elektrisch blauen Schimmer. Der Glanz sollte auf der Oberseite eines Cabochons zentriert sein und aus verschiedenen Blickwinkeln gut sichtbar sein. Wenn die Adulareszenz eines Mondsteins nur innerhalb eines eingeschränkten Betrachtungsbereichs sichtbar ist, sinkt sein Wert.
Im Jahr 1997 entdeckten Bergleute in Südindien eine neue Art von Mondstein mit einer hellgrünen Farbe, die vom Handel als "Papageiengrün" bezeichnet wird. Seine charakteristische Adulareszenz schwimmt in einem Meer aus grün.
Andere Steine aus Indien und Mosambik zeigen hingegen einen trüberen Grundton, der ins Orange spielt. Es können wolkenartige Licht- und Schattenspiele auftreten. Die heutige beliebte Mondsteinfarbensorte umfasst die Farben orange bis gelb, die als Pfirsich (peach) bezeichnet werden.
Verwendung als Schmuckstein
Mondstein wird seit Jahrtausenden als Schmuckstein verwendet. Das Mondstein-Phänomen kommt im Cabochon-Schliff am besten zur Geltung.
Alle Zivilisationen des Altertums, Inder, Griechen, Römer und Kelten verbanden den Mondstein mit ihren Mondgottheiten. Diana, die römische Göttin des Mondes, und Beschützer der Tiere. Nyx, die griechische Göttin der Nacht und Selene, die griechische Mondgöttin, dargestellt mit einer Mondsichelkrone, langen Gewändern und einer Fackel. Cerridwen, die walisische Göttin der Inspiration und des Wissens, regiert die Gaben der Prophezeiung und der Magie und treibt Tod und Wiedergeburt an. Sie ist die Hüterin der spirituellen Transformation. Hanwi, die Sioux-Mondgöttin. Ihr Name bedeutet "Nachtsonne" und sie bewacht ihr Volk während der Nacht und schützt sie vor Schaden und vor bösen Geistern.
In der Zeit des Jugendstils oder Art Nouveau an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erlebte Mondsteinschmuck eine erneute große Popularität. Kunsthandwerkern verwendeten ihn in handgefertigten Silbergegenständen. Der französische Goldschmied René Lalique und große Designer wie René Lalique und Louis Comfort Tiffany präsentierten den Edelstein in ihren Schmuckkreationen.
Während der „Blumenkinderbewegung“ der 1960er Jahre bot Mondstein den gewünschten ätherischen Look. Die Designer der New Age-Bewegung der 1990er Jahre waren inspiriert von der natürlichen Schönheit des Mondsteins.
Zusammensetzung und Eigenschaften
Mondstein ist ein Natrium-Kalium-Aluminium-Silicat (Na,K)AlSi3O8 der Feldspatgruppe, das einen perligen und opaleszenten Schiller aufweist. Zu den charakteristischen Einschlüssen zählen winzige Spannungsrisse, die als Centipedes bezeichnet werden.
Optische Effekte
Der faszinierendste Aspekt des Mondsteins ist sein Erscheinungsbild bei Bewegung. Ein nebliges Licht scheint über die Oberfläche des Edelsteins zu rollen, wenn Sie den Betrachtungswinkel ändern. Diesen Effekt nennt man Adulareszenz. Der Name stammt von einer der ersten Fundstätten von feinem Mondstein, den Adula-Alpen, die an die Gotthard-Gruppe grenzen. Dabei beugen gestapelte Schichten aus Orthoklas und Albit das Licht. Die Feldspatschichten haben mit 0,5 Mikrometer eine den Lichtwellen ähnliche Größenordnung. Wenn Licht zwischen diese dünnen Schichten fällt, wird es derart gestreut, dass das Phänomen entsteht.
Mondstein kann neben der beschriebenen Adulareszenz manchmal auch einen Katzenaugeneffekt oder auch einen Stern (Asterismus) zeigen.
Andere Feldspatmineralien können auch Adulareszenz zeigen, zum Beispiel Labradorit, der hauptsächlich in Labrador, Kanada, gefunden wird. Ein anderer in Madagaskar gefundener Labradorit hat eine mehrfarbige Adulareszenz über einer hellen Körperfarbe. Er ist im Handel als Regenbogenmondstein bekannt, obwohl es sich tatsächlich um eine Varietät von Labradorit und nicht um Orthoklas handelt.
Überlieferte Wirkung und Bedeutung
Vom Mondstein geht eine geheimnisvolle Faszination aus. Wie der Mond selber beeindruckte der Mondstein die Menschen mit seiner geheimnisvollen und beruhigenden Ausstrahlung. Wenn er in zyklischer Perfektion zunimmt und abnimmt, erzeugt er Ebbe und Flut sowie die Rhythmen unserer Mutter Erde. Er beeinflusst unser Verhalten, unsere Emotionen und unser spirituelles Wachstum. Mondstein tut dies in ähnlicher Weise, er beruhigt und ermutigt und lehrt uns die natürlichen Rhythmen des Lebens.
Die hinduistische Tradition verbindet ihn mit dem göttlich-weiblichen Prinzip und betrachtet ihn als Symbol der Liebe und des spirituellen Wachstums. Mondstein befreit von negativen Emotionen, Angst und Selbstzweifel verschwinden, das emotionale Gleichgewicht wird hergestellt. Mondstein fördert unsere Intuition. Schwankenden Stimmungslagen werden geglättet, wir öffnen uns unseren inneren Gefühlen und lernen offen und ohne Urteil zu lieben.
Er öffnet die Augen für die Wunder des Lebens, den Rhythmus der Natur und hilft gelassen das auf und ab des Lebens zu erleben. Er bringt die natürlichen weiblichen Zyklen in Harmonie. Er lindert Menstruationsbeschwerden, gleicht das Hormonsystem aus und unterstützt während Phasen der hormonellen Veränderungen, wie Pubertät oder Wechseljahre. Er fördert Fruchtbarkeit, unkomplizierte Schwangerschaft und Geburt. Außerdem verhindert er die Ansammlung von Flüssigkeiten im Körper.
Mondstein wirkt auf das endokrine System, also die Organe die Hormone bilden, die dann als Botenstoffe viele verschiedene Funktionen des Körpers koordinieren und regulieren sowie auf die entgiftenden Organe. Insbesondere wirkt er auf die Epiphyse (Zirbeldrüse), die Bauchspeicheldrüse, die Milz und die Leber. Toxine werden verstärkt aus dem Blut entfernt, Magen und Verdauungssystem angeregt.
Pfirsich- und gelber Mondstein unterstützen das Herz und unsere liebevolle Energie. Sie trösten und ermutigen uns, uns selbst zu lieben und zu schätzen. Grauer / anthrazit Mondstein wird "Neumondstein" genannt. Er symbolisiert das Potenzial und hilft uns unbekannte Potentiale zu aktivieren. Weißer Mondstein macht dies noch stärker. Er stimuliert die Wahrnehmung und kann Emotionen verstärken. Blauer- und Katzenaugen-Mondstein fördern die Klarheit des Geistes und die Ausgeglichenheit. Regenbogen-Mondstein wirkt als Prisma und verteilt die Energie.
Mondstein ist als Glücksstein bekannt. Er wird seit Jahrhunderten von Reisenden als Amulett getragen und bietet Ihnen Schutz, vor allem nachts. Er schützt vor Albträumen und Schlaflosigkeit. Und sorgt für Beruhigung und Entspannung des Geistes. Stress und Negativität verschwinden.
Zuordnung zu Chakra
Mondsteine wirken auf den Ida Nadi, den Mondkanal. Dort fördern sie unsere Emotionen und Intuition. Sie bringen unsere unterbewussten und unbewussten Vorgänge in Harmonie und ins Gleichgewicht - körperlich, emotional und mental.
Die Wirkung von Mondstein wird mitunter mit der von Perlen verglichen. Schließlich wirken beide auf eine physische, emotionale und mentale Ausgeglichenheit hin - die Perle über das Sahasrara-Chakra, der Mondstein über die linke Seite. Mondsteine harmonisieren die Yin-Energie und wirken so auf ein ausgeglichenes Yin-Yang System hin. Dies wird benötigt, um die Pendelbewegung zwischen Emotionen und Gedanken zu glätten und um die zentralen Kräfte der Stabilität und des Wachstums zu stärken. Die Kräfte des Jetzt und der Mitte ermöglichen eine Öffnung des Kronen- bzw. Sahasrara-Chakras, das als die Schaltzentrale aller Chakren oder die Verbindungsstelle zu allen Energien in und um uns verstanden werden kann.
Sternzeichen / Geburtsstein
In der klassischen Lehre des Jyotish wird dem Mondstein kein Sternzeichen direkt zugeordnet. Auch wird er nicht als klassischer Geburtsstein aufgeführt.
Zum Sogni d´oro Mondsteinschmuck
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