Peridot

Peridot

Name
Die Herkunft des Namens Peridot lässt sich heute nicht mehr genau klären. Es gibt mehrere ähnlich klingende Wortstämme in verschiedenen Sprachen. Das griechische „peridona“ bedeutet „Fülle geben“. Das lateinische „pæderot“ wurde für eine Opal-Art verwendet und im anglo-normannischen Raum „Pedoretés“ genannt. Das arabische „Faridat“ wird mit "Juwel“ oder „Edelstein" übersetzt. Das französischen „Peritot“ (Gold) bezieht sich auf eine ebenfalls mögliche Farbvariante des Peridots. Es nimmt ebenfalls Bezug auf die historische Bezeichnung als Chrysolith, die sich aus dem griechischem „chrysós“ für Gold, und „lithós“ für Stein zusammen setzt und mit „Goldstein“ oder „goldgelber Edelstein“ übersetzt wird. Der Name Chysolith wurde zu einer Zeit verwendet, als man noch nicht in der Lage war, Steine so genau zu identifizieren, wie man es heute kann. Es ist eine Sammelbezeichnung mehrere gelbgrüne bis grüne Edelsteine mit grün-goldenen Reflexen. Die dem antiken Chrysolith zuzurechnenden Edelsteinarten werden heute unterschieden als Apatit, Chrysoberyll, Peridot, Prehnit, Turmalin, Topas und Zirkon.
In der Antike wurde Peridot auch als Topas bezeichnet. Dies ist wahrscheinlich ursprünglich auf die damals auch als Chrysolith ("Goldstein") bezeichneten gelbgrünen Exemplare des Peridots zurückzuführen sowie auf den Namen der Insel „Topazios“, deren genaue Identität heute nicht mehr nachzuvollziehen ist, aber häufig als „Peridot-Insel“ Zabargad angenommen wird.
 
Farbe
Heute ist Peridot einer der wenigen Edelsteine, die nur in einer Farbe vorkommen: Grün. Die Farbe variiert dabei zwischen gelbgrün, grün mit goldenem Ton, leuchtendes hellgrün, sowie oliv- oder flaschengrün, bis  zu Braungrün. Dabei ist er transparent und hat einen ausgeprägten öligen Glanz. Die Intensität des grünen Farbtons hängt dabei mit dem Eisenanteil zusammen. Je geringer die vorhandene Eisenmenge ist, desto tiefer ist das Grün. In seltenen Fällen hat Peridot ein mittel dunkel getöntes, reines Grün ohne sekundären gelben Farbton oder braune Farbanteile. Peridot wurde auch als " Smaragd des Abends" bezeichnet. Im Vergleich zu  Smaragd ist sein grün jedoch weicher in der Intensität und unter künstlichem Licht leuchtet er strahlend grün. 
 
Herkunft / Vorkommen / Marktwert
Peridot gilt als einer der ältesten bekannten Edelsteine. Die vulkanische Insel Zabargad (St. Johannes Insel) im Roten Meer, östlich von Ägypten, hatte wohl die historisch wichtigsten Lagerstätten. Ein Abbau der dort vorhandenen Peridote wurde bereits im Jahr 1500 v. Chr dokumentiert. Da die Insel oft in Nebel gehüllt ist war sie für die antiken Seefahrer oft schwer zu finden. Die Bewohner der Insel mussten die Edelsteine für die Schatzkammer des Pharaos sammeln. Die Arbeiter sollen sowohl tagsüber als auch nachts gearbeitet haben, da die Edelsteine aufgrund ihrer Glitzerns nach Einbruch der Dunkelheit gut gesehen werden konnten markierten sie nachts die Stelle, an der sie am nächsten Tag abgebaut werden sollten. Der griechische Historiker Diodorus Siculus berichtet, dass Wachen auf der gesamten Insel aufgestellt waren, mit der Order Eindringlinge zu töten.
Als die Minen von Zabargad langsam erschöpft waren, verlor die Welt ihre Faszination für Peridot, obwohl sie während der Barockzeit (1500-1700) in Europa wieder außerordentlich populär wurde, ein Liebling der wohlhabenden Monarchen, bevor sie wieder verschwand. 
Im Laufe der Jahrhunderte geriet die Insel aber in Vergessenheit und wurde erst um 1905 „wiederentdeckt“ als Peridot wieder sehr beliebt wurde. Die Insel liegt 56 km vom ägyptischen Küstenhafen Berenica entfernt. Die Minen der Insel produzierten dann noch Peridot im Wert von mehreren Millionen Dollar. In den späten 1930er Jahren kam die Förderung dann praktisch zum Stillstand und 1958 wurden die Minen verstaatlicht. 
Feinste Peridot Qualitäten mit dunkel grünen Kristallen von 20 bis 40 Karat kamen dann bis 1962 aus Mogok in Myanmar (Burma). Nach einem Staatsstreich und politischer sowie wirtschaftlicher Isolation gelangt nur noch Schmuggelware außer Landes und nach Thailand. Das Material ist ca. 100x teurer als zuvor und die Qualität ist nicht mehr hervorragend sondern nur noch als anständig zu bezeichnen.
Die Entdeckung einer sensationell reichen Lagerstätte in Pakistan, etwa 4000 Meter über einem unwirtlichen Pass, sogte Mitte der 1990er Jahre für Furore auf den Edelsteinmessen. Sie galten als die schönsten Peridots, die je gefunden wurden, mit großen, klaren Kristallen in üppigem Grün. Sie ​​wurden in Anlehnung an die berühmten Kashmir-Saphire als "Kashmir-Peridots" gehandelt.
Die Hauptquelle für Peridot ist heute das San Carlos Apache Indianerreservat in Arizona, USA. Von dort stammen 80 % bis 95 % der heutigen weltweiten Fördermenge. Außerdem gibt es noch bedeutende Vorkommen in Vietnam und China. Peridots von zwei oder drei Karat gelten bereits als teuer. Exemplare von über acht Karat werden zu Sammler- oder Museumsstücken. 
Es gibt sogar Peridot Funde außerirdischen Ursprungs. Man konnte Olivin in gefallenen Meteoren sowie in Proben auf dem Mond und dem Mars feststellen. In Fukang, China fand man Peridotkristalle in Pallasitmeteoriten. In einem 1749 in Ostsibirien niedergegangenen Meteorit fand man sogar schleiffähige Peridot Kristalle.
 
Verwendung als Schmuckstein 
Peridot ist das Nationaljuwel Ägyptens. Die alten Ägypter bezeichneten es als "das Juwel der Sonne". Peridot wurde schon vor über 3.500 Jahre auf der Insel Zabargad vor Ägypten abgebaut. 
In der Bibel führt der Offenbarungstext Peridot als einen der Steine auf, die in der  Lostasche Aarons zu verwenden sind. 
Im Mittelalter brachten die Kreuzfahrer Peridotsteine von den Kreuzzügen mit, um damit Kirchenteller und -kleider zu schmücken. 
Peridot ist ein hervorragender Edelstein für Schmuck. Es verfügt über eine gute Härte und Haltbarkeit, wodurch es für nahezu jede Art von Schmuckanwendung geeignet ist, einschließlich für den täglichen Gebrauch von Peridot-Edelsteinringen. Seine attraktive Farbe und sein günstiger Preis machen ihn bei vielen Juwelieren sehr beliebt. 
Aus Rohexemplaren von 20 Karat erhält man nur drei oder vier gute Edelsteine ​​von jeweils ca. einem halben bis drei Karat. Große Exemplare ​​sind heute selten geworden. Daher findet man das intensive Grün, das mit Smaragden verglichen wurde und dieses Juwel seit Jahrhunderten so beliebt machte, heutzutage nur noch selten.
Ausgesprochen rar und dementsprechend hochpreisig sind auch die seltenen Exemplare des Stern- und des Katzenaugen-Peridots
 
Berühmte Schmuckstücke 
Der größte geschliffene Peridot wurde auf der Insel Zabargad gefunden, wiegt 319 Karat und ist heute im Museum Smithsonian Institution in Washington DC ausgestellt.
Historisch bedeutsame Peridote finden befinden sich u.a. im Moskauer Kreml, der Münchner Residenz und im Kölner Domschatz. Den Schrein der „Heiligen Drei Könige“ bzw. der "Drei Weisen" im Kölner Dom schmückt ein großer grüner Edelstein. Dieser berühmte Peridot galt Jahrhunderte lang als Smaragd. Der bedeutende Gemmologe George Frederick Kunz schrieb über die Verwechselung von Peridots mit Smaragden in vielen Kirchenschätzen. Einige Schmuckhistoriker sind nun überzeugt, dass einige oder möglicherweise gar alle Smaragde der Kleopatra nach heutiger Terminologie Peridote aus Ägypten waren. 
Im Barock erlebte Peridot eine erneute Beliebtheitsphase. Napoleon verschenkte Peridot, um Josephine seine unsterbliche Liebe und Bewunderung zu versichern. 
 
Pflege
Am sichersten reinigt man Peridot mit warmen Seifenwasser und reibt ihn mit einem weichen Tuch trocken. Ultraschall- oder Dampfreiniger, sowie Kontakt mit Chemikalien ist zu vermeiden. Drastischen Temperaturschwankungen könnten ihn beschädigen. Peridot ist mit einer Mohshärte von 6,5 bis 7 etwas weicher als Amethyst oder Smaragd. Lagern Sie Peridot-Schmuck getrennt. Wenn möglich, wickeln Sie ihn mit einem weichen Tuch ein und legen ihn in eine mit Stoff ausgekleidete geschützte Schmuckschatulle. Legen Sie Schmuck und Edelsteine ab, bevor Sie Sport treiben oder harte Haus- und Gartenarbeit verrichten. Man sollte ihn vor Kratzern und scharfen Schlägen schützen. Unter großer Belastung kann ein Peridot zerspringen. Daher sind auch Fassungen die Druck auf den Edelstein ausüben, wie Spannringe, für ihn kaum geeignet.
 
Zusammensetzung und Eigenschaften 
Peridot ist die magnesiumreiche Sorte von Olivin (Forsterit) in transparenter Edelsteinqualität. Olivin, ein Silicatmineral mit der Formel (Mg, Fe)2SiO4, kommt recht häufig in magnesium- und eisenhaltigen Mineralien vor, die über Lava aus dem Erdinneren an die Oberfläche gelangen. Man findet jedoch normalerweise nur kleine Körner von Olivin. Diese sind meist in stark verwittertem Zustand und für dekorative Zwecke ungeeignet. Peridot in Edelsteinqualität, kommt nur vergleichsweise selten vor. Seine Farbintensität hängt von der darin enthaltenen Eisenmenge ab – je niedriger sie ist, umso grüner ist der Edelstein und die Formel für Peridot nähert sich dann an Mg2SiO4.

Optische Effekte 
Die starke Doppelbrechung ist ein sehr charakteristisches Merkmal um Peridot von ähnlich gefärbten Edelsteinen zu unterscheiden. Bei dickeren Steinen ist die Verdoppelung der unteren Facettenkanten leicht zu erkennen.
 
Überlieferte Wirkung und Bedeutung
Bibelversionen unterscheiden sich in Bezug auf Edelsteinsorten durch verschiedene Übersetzungen und Interpretationen. Die zwei in Bezug auf Edelsteine wichtigsten Stellen sind die Offenbarung des Johannes und die Beschreibung der Lostasche des Aaron in Moses Exodus. Mehrere Experten glauben, dass der zweite Edelstein in Aarons Brustpanzer ein Peridot war. Den siebten Grundstein für das neue Jerusalem, mit dem hebräischen Namen Pitdah, halten ebenfalls einige Experten für einen Peridot. 
Peridot ehrt Lakshmi, die hinduistische Göttin des mentalen, emotionalen, physischen und spirituellen Wachstums und Wohlstands. Die Römer und Griechen verbanden Peridot mit  Pax bzw. Eirine, der Göttin des Friedens. Nisaba (DNaga), die sumerische Göttin des Schreibens, Lernens und der Ernte wird mit dem goldgelben Peridot assoziiert. Kristalle aus Grün und Gold ehren Persephone, die Göttin der Unterwelt und der Vegetation. Orphiker und Platoniker beschrieben sie als die alles durchdringende Göttin der Natur, die alles produziert und zerstört. Daher wird sie auch mit Göttinnen anderer Kulturen wie Isis in Ägyptische gleichgesetzt. Außerdem wird Pele, die hawaiianische Gebieterin des Feuers und der Vulkane mit dem Edelstein in Verbindung gebracht. Eine Gruppe von Gesängen erzählt von einer Verfolgung Peles durch Namakaokaha'i. Nachdem ihr Körper in Stücke gerissen wurde, flüchtete sie ihren Geist in die Vulkane der Insel Hawaiʻi. Peridot und sein Basismineral Olivine wurden in Magma erzeugt und durch aktive Vulkane an die Oberfläche gespuckt. Die geschmolzenen Kristalle fielen zu Boden, oft in Form einer Träne. Daher hielten die alten Hawaiianer Peridot und Olivine für Tränen der Pele. 
Plinius der Ältere, sagte man müsse Peridot in Gold fassen und am rechten Arm tragen, damit er, sein volles Potenzial als Talisman entfaltet. Plinius schrieb, dass Peridot tagsüber stumpf ist, aber nachts wie eine heiße Kohle glühen würde.
Agrippa von Nettesheim, Universalgelehrter und Arzt erklärte Peridot könne die Leber heilen, Ärger eindämmen, die Lust zu reduzieren, Asthma heilen, Krampfadern und Augenerkrankungen beseitigen sowie ein gutes Gedächtnis geben.
Im Feng Shui benutzt man Peridot Kristalle, um das Esszimmer, das Kinderzimmer oder das Arbeitszimmer positiv zu beeinflussen. Peridot nutzt die Energie des Holzes, die Energie des Wachstums, der Expansion, des Neuanfangs, der Ernährung und der Gesundheit. Sie ist mit dem Bereich der Familie und Gesundheit sowie des Wohlstandes verbunden.
Körperliche Wirkung
Es wird berichtet, dass Peridot besonders auf die Organe des Bauchraumes wirkt. Er hilft bei der körperlichen Entgiftung und hilft Lebererkrankungen bei Nieren-, Blasen-, Gallenblasen- und Magenbeschwerden sowie Verdauungsstörungen. Peridot heilt Verstopfung und Reizdarmsyndrom. Er stärkt die Gallenblase, Milz und den Darmtrakt. Er neutralisiert Giftstoffe auf allen Ebenen. Peridot ist auch hilfreich bei der Behandlung von Hautkrankheiten und Schwierigkeiten, die mit den Nieren und dem endokrinen System zusammenhängen. Peridot beruhigt das Nervensystem und fördert gesunden, erholsamen Schlaf. Peridot regeneriert das Gewebe und stärkt den Stoffwechsel. Er wirkt förderlich bei der Geburt, indem er Muskelkontraktionen stärkt und gleichzeitig die Schmerzen lindert.  Außerdem hilft er dem Herzen, der Lunge und der Thymusdrüse. Daher wirkt Peridot förderlich auf den Stoffwechsel und das Immunsystem im Allgemeinen.
Auswirkungen auf die Psyche
Peridot hilft uns die Welt zu verstehen, er zeigt den Weg zu Weisheit und Verständnis. In der Antike galt Peridot als ein Geschenk von Mutter Natur, um die alljährliche Erschaffung einer neuen Welt zu feiern. Er eröffnet uns neue Ideen und gibt die nötige Ausdauer, tiefe Konzentration und nötige Entschlossenheit sich neuen Herausforderungen zu stellen. Er steigert das Selbstwertgefühl. Er motiviert zu Wachstum und Veränderung. Er wirkt belebend, verjüngend und fördert den Zugang zur inneren Vision und Freude. Peridot lenkt unsere Aufmerksamkeit in die Gegenwart und lehrt, dass ein Festhalten an der Vergangenheit kontraproduktiv ist. Er sorgt für ein Gefühl des Wohlbefindens und entgiftet negative Emotionen, lindert Eifersucht, Groll, Trotz, Verbitterung, Irritation, Hass und Gier. Er reduziert Stress, Ärger und Schuldgefühle. Peridot fördert emotionales Gleichgewicht, Sicherheit und inneren Frieden. Er hilft uns das volle Potenzial zu erreichen und zu nutzen. Peridot steht für Reichtum auf allen Ebenen und macht auch den Weg frei für das Herz befreiende Energien. Er vertreibt Lethargie, Erschöpfung und Depressionen.
 
Sternzeichen / Geburtsstein
Peridot ist der traditionelle Geburtsstein des Augusts. Chrysolith war der historische Geburtsstein für September. Diese Verschiebung wird mit der Präzession, d.h. dem „wandern“ der Sternbilder im Verlauf der Zeit zusammenhängen. Peridot wird dem Planeten Jupiter und den Sternzeichen Schütze und Fische zugeordnet. Da Jupiter als Freund des Merkurs gilt, zählt Peridot auch zu den günstigen Edelsteinen für Jungfrauen und Zwillinge.



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