Platin

Platin

Platin ist ein dichtes, formbares, duktiles, sehr unreaktives, kostbares, silberweißes Metall. Sein Name leitet sich vom spanischen Begriff „Platino“ ab und bedeutet "kleines Silber". 
Die Verschleiß- und Anlaufbeständigkeit sind begehrte Eigenschaften bei der Verwendung in edlem Schmuck. Platin hat eine höhere Dichte und ist fester als Gold. Die Fördermengen sind ca. 30 Mal niedriger als bei Gold. 
 
Den Reinheitsgrad von Platin misst man nach dem Millesimal-System in Anteilen von 1.000. Sogni d´oro verwendet für seinen Platinschmuck Legierungen mit 95% Reinheit (950er) und mit 60% Reinheit (600er). Das Karat-System wird bei Platin nicht verwendet, würde man es anwenden entspräche 950Pt einer Reinheit von 22,8 Karat und 600Pt einer Reinheit von 14,4 Karat.
 
Platin kommt in natürlicher Form im Schwemmland verschiedener Flüsse vor. Artefakte zeugen von einer frühen Verwendung  Platins durch präkolumbianische Ureinwohner. 1845 beschrieb Schreiber, dass das Edelmetall aufgrund der beschriebenen Materialeigenschaften, bereits im Europa der Antike bekannt gewesen sein musste, aufgrund der Farbbeschreibungen, damaliger Verwechselungen mit anderen Metallen oder fälschlich interpretierten Übersetzungen aber nicht als das heutige Platin erkannt wurden. Plinius beschreibt „plumbum album“ („weißes Blei“), das schwer war wie Gold. Paravey und Pina de Rubies sehen darin Beschreibungen von Platinfunden in spanischen Minen in Lusitania und Galizien, die schon in dem ersten Jahrhundert v. Vhr. bekannt waren. Pausanius berichtet über Funde einer extrem wertvollen Art von Electrum (einer Gold-Silber-Verbindung) an den Ufern des Eridamus (der Fluss Po). Homer beschreibt den wertvollen Schutz Agamemnons, Nachfahr des Tantalos,  in der Ilias als gefertigt aus Streifen, „12 von scheinendem Gold und 20 aus Zinn“. Wobei Zinn jedoch vor einem Speer im trojanischen Krieg kaum Schutz geboten hätte, eine Platinlegierung hingegen jedoch umso mehr.
 
Bereits 1557 beschrieb Julius Caesar Scaliger (Della Scala) „ein Metall das bisher durch keine der spanischen Künste zum Schmelzen gebracht werden konnte“. Der Sonnenkönig Ludwig XIV., (französisch Louis XIV; 1638-1715) soll es „das einzige Metall das eines Königs würdig ist“ genannt haben. Doch erst ein Bericht über ein Metall kolumbianischen Ursprungs im Jahre 1748 durch Antonio de Ulloa ließ die breite Fachwelt aufhorchen. Platin beschäftigte seitdem herausragende Wissenschaftler mehr als alle andere chemischen Elemente. Dabei mussten sie zunächst den hohen Schmelzpunkt und andere Schwierigkeiten überwinden, um die unschätzbaren, herausragenden Eigenschaften des Edelmetalls zu erfahren und zu nutzen. Erst nach der Entdeckung, dass natürliches Platin nicht nur aus einem Element besteht, sondern zumindest vier weitere Elemente – Palladium, Rhodium, Iridium und Osmium – enthält, konnte man ab 1804 Platin von relative hoher Reinheit herstellen.
Eine Kommission internationaler Wissenschaftler, beauftragt mit der Vereinheitlichung der Maße, definierte 1889 die Länge eines Meter anhand eines Platin-Iridium-Legierungsstabs (90:10). Der Urmeter, dessen Länge abgeleitet war von damaligen Berechnungen des Erdumfangs, hatte Gültigkeit bis 1960. Das bis Mai 2019 gültige Internationale Kilogrammprototyp oder Urkilogramm war aus der gleichen Platin-Iridium-Legierung.
 
Es ist eines der selteneren Elemente in der Erdkruste mit einer durchschnittlichen Häufigkeit von etwa 5 μg / kg. Aufgrund seiner Knappheit in der Erdkruste werden nur einige hundert Tonnen pro Jahr produziert. Daher ist es äußerst wertvoll. Ca. 80% der Weltproduktion stammen aus Südafrika. 
 
Platin ist eines der am wenigsten reaktiven Metalle. Es weist eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit auf, ist bei hohen Temperaturen stabil und weist stabile elektrische Eigenschaften auf. Somit eignet es sich aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften und chemischen Stabilität auch für industrielle Anwendungen. Außer bei wertvollem Schmuck wird Platin in Katalysatoren, Laborgeräten, elektrischen Kontakten und Elektroden, Platin-Widerstandsthermometern, und Zahnarztgeräten verwendet.
Negative Gesundheitliche Auswirkungen sind nicht bekannt. Verbindungen, die Platin enthalten, wie Cisplatin, Oxaliplatin und Carboplatin, werden bei der Chemotherapie sogar gegen bestimmte Krebsarten eingesetzt. 

 Ein Platin-Jubiläum ist die Feier zum 70-jährigen Jahrestag des Amtsantritts des Königs oder der Königin in Monarchien. Die nächste, die dies 2022 erreichen könnte, wäre Queen Elizabeth II. Im südasiatischen Sprachgebrauch bezieht sich ein "Platin-Jubiläum" auf die Feier von 75 Wochen. In Pakistan und Indien wird beispielsweise derjenige ein Platin-Jubiläumsfilm, der 75 Wochen oder länger im Kino gezeigt wird. 


Weitere Begriffe:

<< Pflegetipps Princess-Cut >>

Zurück zur Übersicht