
Sterlingsilber
Sterlingsilber
Sterlingsilber ist eine Silberlegierung, die zu 92,5% Silber und zu 7,5% andere Metalle, üblicherweise Kupfer, enthält. Der Sterlingsilberstandard hat eine minimale Feinheit von 925 von 1000 Anteilen, man spricht auch von 925er Silber.
Die Sterlinglegierung stammte aus Kontinentaleuropa und wurde bereits im 12. Jahrhundert in Norddeutschland für den Handel eingesetzt. Ein Gesetz von Edward I legte dann 1275 eine Legierung mit ca. 926/1000 Silberanteilen fest. Die London Goldsmiths Company setzte später den Standard für Sterling Silber auf 91,5 bis 92,5 % Silber und 8,5 bis 7,5 % Kupfer. Dadurch wird die Farbe als etwas rötlicher, im Vergleich zu reinem Silber, wahrgenommen.
Feinsilber, beispielsweise 99,9% reines Silber, ist relativ weich, daher wird Silber gewöhnlich mit Kupfer legiert, um seine Härte und Festigkeit zu erhöhen. Wenn die Reinheit des Silbers abnimmt, nimmt das Problem der Korrosion oder des Anlaufens zu, da andere Metalle in der Legierung, üblicherweise Kupfer, mit Luftsauerstoff reagieren können.
Sterlingsilber neigt zum Anlaufen, es können andere Elemente als Kupfer in Legierungen verwendet werden, um das Anlaufen sowie die Gießporosität und Feuerskalierung zu reduzieren. Solche Elemente umfassen Germanium, Zink, Platin, Silizium und Bor. Neueste Beispiele für Legierungen, die diese Metalle verwenden, sind unter anderem Argentium, Sterlium, Sterilit und Siliciumdioxid.
Zum Ursprung des Namens gibt es unterschiedliche Gelehrtenmeinungen. Schriften um das Jahr 1100 führen das altfranzösische „esterlin“ sowie die lateinische Form libræ sterilensis monetæ in Verbindung mit dem damals neu eingeführten normannischen Silberpenny. Der Name könnte in Verbindung stehen mit aufgeprägten Sternen oder Vögeln („star(ling)“) auf Münzen der damaligen Zeit. Andere Theorien betreffen die Handelsbeziehungen mit der Hanse, deren baltischen Kaufleute von der Ostsee "Osterlinge" oder "Easterlings" genannt wurden. Möglich wäre auch eine Ableitung von "ster" was "stark" oder "dick" bedeutet.
Während des Viktorianischen Zeitalters (1837 – 1901) wurde vor allen Dingen Silberbesteck und dies durch hämmern bei Raumtemperatur (Kaltverformungsverfahren) hergestellt. Dadurch wurde das Material hart und fest. Doch dies war Zeit-, Arbeits- und Kostenintensiv. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam dann kostengünstigeres, einfacher gestaltetes Besteck in Mode.
Chirurgisches und medizinisches Instrumente wurden bereits in Ur und hellenistischer Zeit in Ägypten und Rom eingesetzt.
Sterlingsilber hat außerdem einen besonderen akustischen Charakter. Einige Hersteller von Blechblasinstrumenten, Flöten oder Saxophonen verwenden es zum Bau von besonders resonanten Instrumenten mit farblichem Klang.
Weitere Begriffe:
<< Solitär Tansanit >>
Zurück zur Übersicht