
Verschnittfassung
Verschnittfassung
Verschnittfassungen sind ein spezieller Typ von Edelsteinfassungen. Es gibt die unterschiedlichsten Varianten. Gemeinsam ist allen, dass sie die Aufgabe erfüllen sollen, den Edelstein am Schmuckstück z.B. einem Ring zu befestigen und ihn an Ort und Stelle zu halten. Beim Verschnitt werden dafür kleinere oder größere Bereiche der Fassung eingeschnitten und das freie Material nach oben gebogen. Diese kleinen Säulchen, Körner genannt, bilden die Halterungen für die Edelsteine. Man bezeichnet sie daher auch als Körnerfassung.
Das Fassungsmaterial, meist Gold, wird dabei mit feinpolierten und glattgeschliffenen Sticheln eingeschnitten. Diese geschnittenen Flächen sind dann hochglänzend und glatt. Das Korn wird zur Befestigung über die Rundiste, den Trennrand zwischen der Oberseite und Unterseite des Steines, gedrückt. Das sehr scharfe Korn wird danach meist mit einem Korneisen in eine Halbkugelform abgerundet.
Verschnittfassungen sind meist eingelassene Fassungen, bei denen, im Gegensatz zur Zargenfassung, die Fassung nicht auf eine Bodenplatte aufgesetzt wird, sondern die für den Edelstein notwendigen Vertiefungen mit Stichel oder Bohrer aus dem umgebenden Material herausgearbeitet werden.
Carrée-Verschnitt
Hat man ein quadratische Fassungsplatte eingebohrt, so spricht man bei den daraus entwickelten Fassungen von Carreau-Fassungen oder Carrée-Verschnitt. Diese bestehen aus einzelnen viereckigen Fassungen für jeden Stein. Ist die Grundfläche kein ebenes Viereck, sondern eine Raute (ein Rhombus) so nennt man dies Rhomben- oder auch Rombenverschnitt.
Fadenfassungen
Fadenfassungen ähneln der Carreefassung, doch man möchte hier die einzelnen Steine möglichst dicht in einer Reihe aneinander setzen. Daher werden die einzelnen Steine nicht in separate Quadrate gefasst, sondern in einem fortlaufenden Streifen, bei dem sich die Rundisten fast berühren.
Pavé-Fassung
Bei der Pavé-Fassung sollen die Steine nicht in einer Reihe (einem Faden) liegen, sondern eine möglichst zusammenhängende Fläche bilden.
Voll- und Vorverschnitt
Werden alle notwendigen Arbeitsschritte, auch Bohrung und Einteilung, an dem ursprünglichen Material (z.B. Ring) direkt ausgeführt, so spricht der Goldschmied vom Vollverschnitt. Werden durch das Erstellen einer Gussform bereits wesentliche Arbeitsschritte vorweggenommen und es muss nur nachgearbeitet werden, spricht man vom Vorverschnitt.
Konturenverschnitt, Millegriefes-Fassung
Sollen zusätzlich noch fortlaufende Muster in das Material geschnitten werden, so wird dies als Konturenverschnitt bezeichnet. Muster können auch durch ein Millegriefes-Rädchen in das Metall gedrückt werden. Dies nennt man dann Millegriefes-Fassung.
Muster- oder Modelverschnitt
Sollen keine Edelsteine befestigt werden, sondern lediglich Verzierungen durch die Verschnittttechnik angebracht werden spricht man vom Muster- oder Modelverschnitt.
Weitere Begriffe:
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