Weißgold

Weißgold

Weißgold ist eine Legierung aus Gold und mindestens einem Weißmetall (normalerweise Nickel, Silber oder Palladium). In der Schmuckherstellung werden Gold-Palladium-Silber-Legierungen und Gold-Nickel-Kupfer-Zink-Legierungen verwendet. Palladium und Nickel wirken als primäres Bleichmittel für das gelbe Gold; Zink wirkt als sekundäres Bleichmittel, um die Farbe von Kupfer abzuschwächen.
 
Der Begriff Weißgold umfasst viele Goldlegierungen mit einem weißlichen Farbton, der aber auch ins hellgelbe, braun getönte oder hellrosa gehen kann. Sie wurden erst 1912/13 in Pforzheim zur Schmuckherstellung entwickelt, davor waren sie nicht gebräuchlich. Der Reinheitsgehalt von Weißgold wird ebenfalls in Karat angegeben.

 In Abhängigkeit von den Anteilen der verwendeten Metalle variieren die Eigenschaften der Weißgoldlegierungen. Für unterschiedliche Anwendungsbereiche gibt es sehr unterschiedliche Weißgoldzusammensetzungen. 
 
Gold-Palladium-Legierungen sind weich, biegsam und gut geeignet für Weißgold-Edelsteinfassungen. Manchmal werden die Legierungen zusätzlich noch mit anderen Metallen wie Kupfer, Silber und Platin versetzt, um Gewicht und Haltbarkeit zu beeinflussen. Die palladiumhaltigen Legierungen werden auf Französisch „or gris“ „Graugold“ genannt. Zur Farbverbesserung hin zu einem weißeren Farbton und um einen Kratzschutz zu bekommen, werden sie häufig noch zusätzlich rhodiniert. 
 
Nickelhaltiges Weißgold ist günstiger als Legierungen mit dem Edelmetall Palladium. Zudem ist es auch in dünnen Wandstärken relativ hart, fest und stabil und kann bis zur Federhärte gut bearbeitet werden. Die Festigkeit von Gold-Nickel-Kupfer-Legierungen beruht auf der Bildung von zwei Phasen und der daraus resultierenden Aushärtung des Materials. Früher wurde das anlaufbeständige Material gerne in der Schmuckherstellung verwendet. Doch seit dem festgestellt wurde, dass einigermaßen häufig allergische Hautreaktionen auftreten können, wird es in guten modernen Schmucklegierungen nicht mehr verwendet. 
 
Verantwortungsvolle Schmuckhersteller haben einen höheren Anspruch an die Goldlegierungen als die Industrie, die sie z.B. für technische Bauteile einsetzt. Eine übliche Weißgoldlegierung der Industrie besteht aus 90% Gold und 10 % Nickel. Kupfer kann hinzugefügt werden, um die Formbarkeit zu erhöhen. Für industrielle Zwecke eingesetzte Weißgoldlegierungen können auch Gold verwenden, das noch Quecksilberanteile aus seinem Herstellungsprozess enthält, was ebenfalls allergische Reaktionen auf der Haut hervorrufen könnte.


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